Fünf Jahre Gastdozierendenprogramm an der OTH Regensburg

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Internationale Wissenschaftler immer häufiger zu Gast / Programm war 2018 erstmals „überbucht“

Ob der IT-Experte von der Auckland University of Technology (AUT) in Neuseeland oder der Professor mit Spezialgebiet „Augmented Reality“ aus dem portugiesischen Faro – seit fünf Jahren lädt die OTH Regensburg im Rahmen des Programms „Internationalisierung der Hochschulen“ des bayerischen Wissenschaftsministeriums Gastdozierende aus aller Welt ein. Seit 2015 hat sich die Zahl der Besuche aus dem Ausland von 20 auf 62 gesteigert. Jedes Jahr stehen der Hochschule dafür rund 50000 Euro zur Verfügung; im vergangenen Jahr wurde dieser Etat aufgrund der hohen Nachfrage erstmals überschritten. Insbesondere die Fakultäten Informatik und Mathematik (IM) sowie Betriebswirtschaft nutzen die Möglichkeit, Wissenschaftler aus anderen Ländern zu sich zu holen, häufig.

Wissen und Sprachkenntnisse ausbauen
„Die Vorlesungen der Gäste werden von unseren Studierenden sehr gut angenommen“, sagt der Auslandsbeauftragte der Fakultät IM, Prof. Dr. Markus Westner. Einer seiner Studierenden hat bereits wiederholt an Vorlesungen von Gastdozenten teilgenommen: Simon Auburger war sowohl vom Kurs „IT Strategy and Decision Making“ des Gastdozenten Petteri Kaskenpalo von der AUT, Neuseeland, als auch von der Vorlesung „Augmented Reality and Games with Unity 3D“ von Prof. Mauro Figueiredo von der Uni der Algarve in Faro, Portugal, begeistert. „Durch die vielseitige Erfahrung von Herrn Kaskenpalo war die Vorlesung durchweg interessant gestaltet und ermöglichte einen guten Überblick über aktuelle Praxisthemen und Methoden. Ich konnte sowohl meine Kommunikationsfähigkeit im Englischen durch Diskussionen und kurze Vorträge verbessern, als auch mein Wissen im Bereich IT-Management ausbauen“, sagt Auburger.

Austausch mit Fachkollegen
Auch Gastdozierende selbst wissen den Austausch zu schätzen. Prof. Brian Booth von der Clemson University, South Carolina, hat zum Beispiel im Juni 2019 zwei Wochen im Studiengang Master Medizintechnik im Fach „Biomaterials Implantology“ unterrichtet. Prof. Booth forscht im Bereich Tissue Engineering und Biomaterialien tierischen und humanen Ursprungs und verantwortet an der Clemson University die Lehre in diesen Fachgebieten. „2019 habe ich zum zweiten Mal an der OTH Regensburg unterrichtet. Ich schätze den Austausch und die Zusammenarbeit mit den Fachkollegen aus dem Bereich Medizintechnik an der OTH Regensburg sehr. In meiner Lehrveranstaltung traf ich auf sehr engagierte und fachlich interessierte Studierende, die im Laufe des Kurses zunehmend selbstbewusster auf Englisch präsentierten und diskutierten. Einen Studierenden werde ich ab Januar 2020 bei seiner Masterarbeit betreuen.“

Andere didaktische Methoden bereichern
Weitere Vorteile des Programms sieht Prof. Dr. Westner im Entstehen neuer Hochschulpartnerschaften und neuer Kooperationen, zum Beispiel die Einrichtung von Doppelabschlussprogrammen oder die Möglichkeit über Freiplätze an bestimmten ausländischen Hochschulen zu verfügen. „Das Gastdozierendenprogramm ist ein Gewinn für die Lehre und für die Studierenden“, sagt auch Prof. Dr. Thomas Fuhrmann, als Vizepräsident der OTH Regensburg verantwortlich für den Bereich Internationales. Die englischsprachigen Vorlesungen mit oftmals anderen didaktischen Methoden und Spezialinhalten seien eine enorme Bereicherung des Lehrangebots. Seit Beginn des Programms im Jahr 2015 habe sich die Zahl der Besuche von 20 auf 62 gesteigert und die Themenfelder seien breiter geworden, so Prof. Fuhrmanns Fazit.