Hochschulpreis Holzbau

Ein Infopavillon, der bisher als Modell existiert, zeigt die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten, die die Verwendung der standardisierten Module bietet.

Vier von über 60 eingereichten Arbeiten hat die Jury des Hochschulpreises Holzbau ausgezeichnet. Zu den Gewinnern gehört auch eine Gruppe der Technischen Hochschule Mittelhessen. Für ihr Projekt „waste.less“ wurde den Studentinnen und Studenten der Architektur und des Bauingenieurwesens eine mit 500 Euro dotierte Anerkennung in der Kategorie „Innovationen im Holzbau“ ausgesprochen.

Pascal Find, Jan Granzow, Rebecca Lara Storck und Marie Verplancke hatten die Idee zu ihrem Projekt nach der Exkursion zu einem Hersteller von Brettsperrholz, der unter anderem Wandelemente fertigt. Auch große Reststücke wie zum Beispiel Tür- oder Fensterausschnitte werden in der Regel zu Heizpellets verarbeitet. Für dieses Abfallmaterial entwickelten die angehenden Architekten und Bauingenieure ein Verwertungskonzept. Es basiert auf einem standardisierten Restholzmodul (10x10x100 Zentimeter), mit dem sich in verschiedenen Kombinationen und Varianten rechtwinklige und geschwungene Baukörper mit Holzsteckverbindungen herstellen lassen. Möglich sind zum Beispiel Möbel, Trennwände oder Messestände. Deren Einzelbestandteile lassen sich später problemlos zu Pellets verarbeiten.

Das Team vom Fachbereich Bauwesen hatte bereits beim bundesweiten „Urban Hub Wettbewerb“ den zweiten Platz belegt. Dort hatten die Gießener das Modell eines Infopavillons vorgestellt, der komplett aus den Restholzzuschnitten gefertigt war. Betreuer der Gruppe waren der Holzbauexperte Prof. Achim Vogelsberg und seine Kollegen Norbert Hanenberg (Entwurf und Konstruktion) und Thomas Vinson (Gestaltungslehre).

Zurzeit werden im Rahmen von Studienarbeiten Prototypen hergestellt, anhand derer das Tragverhalten der Bauweise analysiert wird. Darüber hinaus wollen die Studentinnen und Studenten Anwendungsgebiete erschließen, die sich für den Einsatz von „waste.less“ anbieten. Langfristig wollen sie ein serielles und vielfältig einsetzbares Modul entwickeln, das eine effiziente und profitable Verwertung von großformatigen Reststücken möglich macht.

Der Hochschulpreis Holzbau wird von „Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister“ seit 2015 alle zwei Jahre vergeben. Er will „Studenten für das Entwerfen, Konstruieren und Bauen mit Holz sensibilisieren und die Verwendung und Weiterentwicklung des ressourcenschonenden, umweltfreundlichen und nachhaltigen Baustoffs fördern“, heißt es in der Ausschreibung.