Technikerakademie kooperiert mit Maschinenbauern der THM

Freude über den Vertragsabschluss (v.l. im Uhrzeigersinn): Prof. Dr.-Ing. Thorsten Groß vom Fachbereich ME, Projektleiterin Miriam Altenhöfer, Holger Schmidt und Claus Bornemann von der Technikerakademie Weilburg und THM-Vizepräsidentin Prof. Dr. Katja Specht.

Virtuelle Vertragsunterzeichnung zwischen Fachbereich und Fachschule 

Die Bildungsstadt Weilburg rückt näher an die Hochschulstadt Gießen – auch wenn die Fahrt auf der B49 nicht kürzer wird: Die Technikerakademie und der Fachbereich Maschinenbau und Energietechnik der Technischen Hochschule Mittelhessen haben eine Kooperation beschlossen und wollen so die Grundlage schaffen für einen gelingenden Übergang von einer in die andere Bildungseinrichtung. Einen entsprechenden Vertrag haben Prof. Dr. Katja Specht, Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der THM, und Schulleiter Holger Schmidt unterzeichnet – pandemiebedingt per Videokonferenz miteinander verbunden.

Schule und Hochschule arbeiten bereits seit einiger Zeit zusammen, „doch es macht einen Unterschied, wenn man das auch schriftlich fixiert“, sagte Specht. Die Zukunft in den Blick zu nehmen sei gegenwärtig nicht einfach. Doch biete gerade die Pandemie-Situation den Anlass, zu fragen: „Was bedeuten Schule und Hochschule der Zukunft, was bedeutet Zusammenarbeit der Zukunft?“ Letzteres erprobt die THM seit gut zehn Jahren durch Schul-Kooperationen. Gemeinsam entwickeln die jeweiligen Partner dafür neben festen Elementen wie der Teilnahme am Schnupper-Programm „THM4U“ oder dem Studienorientierungsprogramm „mission:me“, Beratungen an der Schule oder Veranstaltungen für Lehrkräfte einen auf die Schule zugeschnittenen Kooperationsvertrag mit Arbeitspaketen.

Das Ziel: Schülerinnen und Schülern die Wahl eines passenden Studiengangs erleichtern und ihnen einen erfolgreichen Start in das Studium an der THM ermöglichen. „Wir betreiben die Veredelung der Berufsausbildung als Techniker“, sagte Holger Schmidt über die Techniker-Akademie. Es sei aber wichtig, dem Wunsch einiger Schülerinnen und Schüler nach einer akademischen Fortsetzung der Ausbildung ein regionales Ziel zu geben. „Die THM ist dafür quasi unsere Haus-Hochschule“, sagte er. Sein Kollege Claus Bornemann ergänzte: „Die THM liegt im Herzen unseres Einzugsgebietes vom Westerwald, die Lahn entlang bis hoch nach Frankenberg.“ Die beiden Lehrer kennen die THM-Schulkooperationen bereits von ihren früheren Lehrorten: Bornemann hatte an der Limburger Friedrich-Dessauer-Schule eine der ersten Kooperationen zwischen Schule und THM mit eingefädelt, Schmidt war bis vor wenigen Jahren an der Weilburger Wilhelm-Knapp-Schule im Dienst, die eine Kooperation mit dem Fachbereich Life Science Engineering pflegt.

Die Technikerschule arbeitet künftig eng mit dem Fachbereiche Maschinenbau und Energietechnik zusammen. Für diesen stellte Prof. Dr.-Ing. Thorsten Groß die Inhalte vor. Die Grundlagen der digitalen Produktentwicklung, ein Methodenaustausch zur Lehre von Produktentwicklung und Automation, Praxisarbeiten im Bereich CAD/CAX sowie in der Automatisierung und eine Praxisplattform „Kollaborative Roboter“ sollen im Zentrum stehen. Mittelfristig wird eine Anerkennung von Leistungen angestrebt – dass also das „Schnuppern“ in der Lehre der THM bereits einen handfesten Vorteil für die ersten Semester mit sich bringt. Der fachliche Austausch in beide Richtungen der Kooperation soll zudem für alle interessierten Abschlussjahrgänge, nicht nur der Technikerakademie, den Einstieg in ein entsprechendes Studium von möglichen Stolperfallen befreien.

Screenshot: THM